Heuen
„Chrampfe isch schön …“
Das darf und muss ich nach der diesjährigen „Heuete“ erstaunlich feststellen.
Normalerweise erhalten die Ziegen entweder geschnittene Büsche und Sträucher als Futter oder frisch gemähtes Gras. Meistens werden sie zusätzlich noch mindestens einmal pro Tag nach draussen geführt und dort in der Makija irgendwo angebunden, wo sie selbst fressen können, was ihnen passt. Wenn aber die Zeit nicht reicht, Futter zu sammeln oder die Ziegen herauszulassen, darf man ihnen auch Heu geben. Doch Heu ist ein rares Gut und darf darum den Ziegen wirklich nur in Notfällen gegeben werden.
In den letzten Tagen haben wir viel „ghöiet“. Überall in der Nachbarschaft im Dorf haben wir angefragt, ob wir allenfalls die Felder mit der Sense und Sichel mähen dürfen. Nach dem Trocknen und Drehen musste das ganze Heu noch auf die Barbinja in einen Stall gebracht werden. Wie haben wir das wohl gemacht? Ganz einfach, mit Duvet-Anzügen und dem guten, alten Mitsubishi.
Pro Ladung und Fahrt konnten wir etwa fünf gefüllte Duvet-Anzüge auf die Barbinja fahren. Die Felder und auch die Barbinja liegen aber leider nicht gleich neben den Strässchen, auf welchen unser altes Vehikel fahren kann, sondern das Heu musste jeweils immer zum Auto getragen werden und vom Feldweg zum Heu-Stall auf der Barbinja. Zuerst das Mähen mit der Sense, dann das Schleppen der vollgestopften Duvet-Anzüge, das war ein richtiger Krampf!
Jedenfalls ist der Heu-Stall bis oben hinaus vollgestopft mit Heu (puna štala = voller Stall) und sogar noch ein weiterer Stall ist schon halbvoll. „Je mehr Heu, desto besser“, meint die Leiterin, „aber genug hat es am Schluss doch nie, meiner Erfahrung nach!“ Ich bin dennoch so optimistisch und denke, dass das Heu zumindest bis zum nächsten Jahr genügen wird.
