Schnurrli

Der Hauskater von „Maslinova Gora“, der unten bei den Häusern am Hafenbecken wohnte, ist heute Mittag gestorben.

Zum ersten Mal sah ich Schnurrli im Oktober 2007, damals war er erst einige Monate alt. Weil der Kater damals noch ein kleines und schwächliches Katerchen war, wurde daran gezweifelt, ob er noch lange überleben würde.

Schnurrli im Oktober 2007

Schnurrli im Oktober 2007

Der Kater wurde gross und überlebte jedoch ohne weitere Mühe und ich begegnete ihm zum zweiten Mal anfangs April. Er hatte sich gut eingelebt. Wie ich beobachten konnte, hatte er das Ritual, jeweils um Mittag eine Eidechse zu fangen und mit ihr zu spielen. Regelmässig lagen Eidechsen-Einzelteile um die Häuser unten am Hafen herum, Spuren der Taten von Schnurrli. Seltener, im letzten Monat insgesamt zwei Mal, fing er auch einen Vogel, den er immer stolz in der Küche unten präsentieren kam und so eine Federspur auf dem Boden hinterliess, auch Spuren der Taten von Schnurrli. Solche Spuren wird es jetzt nicht mehr geben.

Hie und da erhielt Schnurrli einen Fisch von den einheimischen Fischern, wenn sie vom Fischen zurückkamen. Meine zwei Töchter und der kroatische Junge haben ihm einmal mit grossem Interesse zugeschaut. Schnurrli liess sich dabei nicht stören, aber so bald sich ihm ein erwachsener Mensch nährte, knurrte er bedrohlich.

Schnurrli frisst Fisch unter sechs Kinderaugen.

Schnurrli frisst Fisch unter sechs Kinderaugen.

Heute Mittag wurde er aus der Küche nach draussen gescheucht, weil er sich hinter den frischen Zopf machte, den wir gerade verspeisen wollten. Zwei Minuten später wurde der Kater überfahren. Schnurrli starb wohl sofort.

Dem Jugendlichen machte der Tod des Tieres sehr zu schaffen, darum baute dieser kurzerhand eine Kiste, eine Art kleiner Sarg, für das geliebte Tier. Am Abend fuhr ich mit die Kiste auf die Barbinja – ich musste heute  die Ziegen alleine melken gehen – spielte Totengräber und vergrub das arme Geschöpf im Zwergenhain.

Schnurrli, wir werden dich vermissen!


Comments are closed.