Aug 14 2009

Sommer auf der Insel Iž

Der Sommer auf der Insel ist anstrengend.

Seit meinem letzten, richtigen Eintrag ist viel Zeit vergangen … Ich hatte mehrmals den Versuch gestartet, wieder einmal meine Erlebnisse von hier festzuhalten, doch meistens scheiterte ich, weil ich einfach zu erschöpft oder zu müde war. Heute ist ein freier Tag, an dem ich mir endlich Zeit zum Schreiben nehme. Vieles, das ich nun erzählen werde, hätte eigentlich in einzelnen Blog-Einträgen Platz gehabt.

Warum ist der Sommer so anstrengend?

Erstens lebten wir ungefähr drei Wochen in der Villa Lastavica gleich unten am Hafen in engstem Raum sehr nahe aufeinander. Wir teilten uns als kleine vierköpfige Familie zwei kleine Zimmer, wobei wir die letzten Tage nur in einem leben konnten. Für die Kinder war es einerseits toll, so nahe am Meer zu sein und andererseits auch anstrengend, weil wir so jede Mahlzeit mit den anderen einnahmen. Die Kinder kamen bei so vielen Leuten gar nicht richtig zum Essen oder aber nahmen schlechte Gewohnheiten anderer an. Überhaupt waren wir in der Situation unten bei den Häusern immer irgendwie in die Gemeinschaft einbezogen, das braucht Energie und zur Ruhe kommt man kaum.
Zweitens ist die Hitze momentan vom Mittag bis etwa um vier Uhr unerträglich. Es ist so heiss, das man eigentlich nur im Zimmer „Siesta“ machen kann oder sich ins Meer abkühlen gehen muss.
Drittens störte der Lärm der spielenden Kinder oder der spazierenden Touristen von draussen. Jeden Abend (auf eine eher unangenehme Weise) begleitete uns der Lärm in den Schlaf. Im Sommer lärmt es mindestens bis um zwei Uhr morgens.
Viertens herrscht bei Maslinova Gora ein noch regeres Kommen und Gehen als sonst. In der Sommerzeit schauen viele Leute vorbei, kommen in die Ferien oder wollen sonst etwas wissen. Auf der Barbinja standen in den letzten Wochen ununterbrochen Zelte von Leuten, die hier zu Besuch waren oder hier Ferien machten.
Fünftens existiert im Sommer kein klarer Tagesablauf und die Essenszeiten, die ein möglicher Fixpunkt im Tag darstellen könnten, werden nicht immer eingehalten. Ein gemeinsames Morgenessen fand selten bis nie statt. Des Weiteren muss der Jugendliche durch den Tag beschäftigt werden, weil er sich sonst langweilt.
Sechstens fängt es schnell einmal an zu „menscheln“ bei so vielen Leuten, die so nahe aufeinander wohnen, was wiederum zu unnötigen Streitereien um Kleinigkeiten führt. Ich freue mich darauf, wieder ins René-Haus zu ziehen.

Wer war denn zu Besuch?

Im Juli und im August waren sehr viele Leute auf der Insel und bei Maslinova Gora zu Besuch …

  • Eine Woche lang war die Familie des Jugendlichen zu Besuch. Der Jugendliche verbrachte eigentlich die ganze Woche mit seiner Familie. Ich fand es spannend, seine Eltern und seine jüngere Schwester kennenzulernen.
  • Eine Woche war die jüngere Schwester meiner Partnerin mit ihrem Freund zusammen auf Besuch. Sie übernachteten auf der Barbinja und schauten manchmal auch zu unseren Kindern.
  • Auch die Familie von René war etwa für zwei Wochen anwesend. Ich freute mich, seine Frau und seinen fünfzehnjährigen Sohn kennenzulernen, denn schliesslich dürfen wir in ihrem Haus wohnen während meiner Zivildienstzeit. René ist bekannt für seine indische Kochkunst, so kamen wir mehrere Male in den Genuss, indische Speisen und Mahlzeiten zu essen. Sie waren jeweils sehr lecker!
  • Auf der Barbinja weilte für etwas mehr eine Woche eine Familie, die irgendwie mit Maslinova Gora zusammenhängt und die Leiterin sehr gut kennt.
  • Vor einigen Tagen ist noch die Freundin des Schreiner-Zivis angekommen, die bis etwa Mitte Monat bei uns weilen wird.
  • Auch ist ein weiterer Zivi angekommen. Ich nenne ihn hier im Blog den Umwelt-Zivi, weil er Umwelttechnologie studiert. Er wird wohl bis Ende Januar bei uns bleiben.
  • Meine ältere Schwester und ihr Freund machten auch einen kurzen (und heftigen) Abstecher auf die Insel.
  • Eine Woche lang war ein Schweizer Jugendlicher bei uns in den Ferien, der auf dem Berghof Stärenegg aufgewachsen ist. Er hat vor Kurzem die Autoprüfung bestanden und durfte nun zum ersten Mal alleine mit dem Auto in die Ferien fahren. Mit dieser Reise sollte er unter anderem auch erfahren, wie viel das Autofahren kosten kann.
  • Eine Woche kam noch die ältere Schwester des Jugendlichen alleine zu Besuch. Sie hat zwar in einem Zimmer weg von unseren Häusern gewohnt, war aber während dieser Woche eigentlich auch Teil der Gemeinschaft. Sie half mit, wo sie nur konnte.

Was machen meine Kinder?

Meinen beiden Töchtern gefällt es sehr hier auf der Insel. Sie verbrachten Mitte Juli Woche einige Nächte auf der Barbinja und schliefen nachts unter freiem Himmel. Ihnen gefällt es sehr, so nahe bei den Tieren zu leben. Durch den Tag sind sie meistens im Meer am Baden. Während beide zu Beginn noch sehr grossen Respekt vor dem Wasser hatten, bringen wir sie jetzt kaum mehr aus dem Wasser, wenn sie einmal am Planschen sind. Die ältere Tochter wagt sich schon alleine mit den Schwimmflügelchen ins offene Meer, auch bei leichtem Wellengang. Die jüngere Tochter ist am Erforschen ihres Gleichgewichtssinns. Sie versucht, ebenfalls mit Schwimmflügelchen, sich am Ufer mit beiden Händen am Boden und mit den Füssen schwebend im Wasser fortzubewegen. Am 12. August feierten wir den zweiten Geburtstag meiner jüngeren Tochter. Einen Tag später sagte sie zum ersten Mal „Ich!“ und meinte damit sich selbst. Sie vermisst übrigens die Jugendliche sehr, die uns anfangs Juli verlassen hat, ständig sagt sie ihren Namen und dann „Auto, weg!“.

Was lief alles in letzter Zeit?

Am zwanzigsten Juli feierte ich meinen Geburtstag ausgiebig. Ich bin erst 27 Jahre alt und meine ersten weissen Haare (oder sind es nur graue?) werden immer zahlreicher … Am Abend gingen wir zusammen auswärts essen, während die Leiterin von „Maslinova Gora“ auf die Kinder schauten. Meine Partnerin und ich warfen uns zu diesem Anlass unsere schönsten Kleider, was wohl für viele Leute ein relativ ungewohnter Anblick war.

Unser Gerbversuch ist kläglich gescheitert. Beide Felle sind verwest. Der Schreiner-Zivi und ich werden das Gerben aber noch einmal versuchen nach der nächsten „Metzgete“. Jetzt sind wir auch im Besitz eines Buches mit dem Titel „Gerben“, in welchem klare Anweisungen zum Gerben von Hand zu finden sind. Dank gebührt meiner meiner Schwester und der Freundin des Schreiner-Zivis, welche uns zum Buch verhalfen, das nun in doppelter Ausführung vor uns liegt.

Der Schreiner-Zivi, meine Partnerin und Renés Sohn haben drei Türen fertig gebaut. Das ist eine grosse Leistung, wenn man die rudimentäre Einrichtung der Werkstatt mit den einfachen Werkzeugen und Maschinen kennt.

Letzte Vollmondnacht unternahmen der Schreiner-Zivi, seine Freundin, meine Partnerin und ich eine Vollmondwanderung. Wir liefen etwa um Mitternacht auf den höchsten Berg der Insel. Der Berg namens Korinjak ist nur gerade 168 Meter hoch. Zuoberst genossen wir zu selbst gemachtem Wein aus einer Pet-Flasche (auf Deutsch: „Fusel“) ein wunderschönes 360°-Panorama. Aufgrund des hellen Monds konnten wir ziemlich weit in die Ferne sehen. Auch die silbrige Reflektion des Monds auf dem Meer waren wunderschön anzusehen von so hoch oben (Eh ja, immerhin fast zweihundert Meter über Meer!).

Im Juli und August findet auf der Insel jeweils der „Ižer Kultursommer“ statt. In dieser Zeit gibt es viele Feste und auch Ausstellungen im Kulturdom in Veli Iž. Ich half bei einer Foto-Ausstellung mit, die ganze Sache einzurichten und lieh dafür auch meinen Beamer aus. Eine junge Frau stellte ihre Abschlussarbeit ihres Kunststudiums aus.

Wir erlebten auch das wichtigste Fest auf der Insel, das „Iški Kralj“ (auf Deutsch: Ižer König). Jedes Jahr wird ein einheimischer Mann zum König von Iž gekürt und dazu gibt es ein grosses Fest. Abends gegen zehn liefen drei kleine Fischerboote langsam und festlich beleuchtet in den Hafen. Auf dem linken Boot befanden sich einheimische, weibliche Jugendliche in traditioneller Tracht, in der Mitte stand der König aufrecht auf dem Bug und rechts im dritten Boot standen die männlichen Jugendlichen, auch in der hiesigen Tracht, und bliesen zur langsamen Einfahrt feierlich in Hörner. Der Brauch verlangt es dann, dass der König zur Bühne im Dorfzentrum marschiert, ohne dass er dabei den Boden berührt. Das heisst, ihm werden jeweils Schaf-Felle vor die Füsse gelegt, damit er seine Füsse nie richtig auf den Boden setzen muss. Nach Angaben der Einheimischen ist der Brauch schon über dreihundert Jahre alt. Später wird dann in einem Spektakel ein neuer König für ein Jahr gewählt. Früher war es so, dass der König von Iž die ganze Insel zu einem Essen einladen musste, heute muss er nur noch seine engsten Freunde einladen. Früher war es auch meistens der wohlhabendste Mann der Insel, heute muss dies nicht unbedingt mehr der Fall sein. Einer der Einheimischen erklärte mir den Urpsrung des Brauchs. Seiner Meinung nach fanden die Leute von Iž früher einmal: „Wenn Grossbritannien eine Königin und einen König hat, dann können wir das auch …“

Ende Juli verreiste die Leiterin von Maslinova Gora für zehn Tage in die Schweiz und wir anderen waren während dieser Zeit wieder einmal auf uns selbst gestellt. Die Zeit war sehr anstrengend. Es ist erstaunlich, wie viel ihre Anwesenheit in der Gemeinschaft ausmacht. In den zehn Tagen, in welchen sie abwesend war, merkten wir, wie viel sie bewirkt und wie viel Wert sie als eine Art „Chefin“ hat, obwohl sie wohl ihre Funktion nie als „Chefin“ wahrnehmen würde. Jedenfalls waren wir alle sehr froh, als sie letzten Montag wieder zurückkehrte.


Aug 14 2009

Juli-Fotos

Der vierte Monat ist vergangen …

Unter http://ouge.li/luege/Kroatien/ habe ich nun Fotos des Monats Juli ins Internet gestellt. Wer das Passwort für die Fotos wissen will, darf mir gerne ein Mail schreiben. Es gibt Fotos von meinem Geburtstag, vom Geburtstag meiner Tochter und weitere Bilder von hier.

Schau doch mal rein!


Jul 19 2009

„Schulferien“

Vor einer Woche haben hier die „Schulferien“ begonnen. Ich schreibe „Schulferien“ in Anführungszeichen, weil dies für uns nicht wirklich Ferien bedeutet, sondern nur, dass der Jugendliche bis ungefähr Ende August keine Schule mehr hat und wir – die Erwachsenen – uns vermehrt auf andere Arbeiten konzentrieren können. In der Zeit zwischen dem Geburtstag meiner älteren Tochter und der ersten Ferienwoche ist viel geschehen. Ich möchte in den folgenden Abschnitten kurz einige Erlebnisse festhalten:

  • Zügeln
    Als erstes wichtiges Ereignis ist wohl die „Züglete“ von meiner Familie vom René-Haus nach unten in die Villa Lastavica, eines der Häuser direkt am Hafen, zu nennen. Da René mit seiner Familie im Juli nach Iž in die Ferien gekommen ist, mussten wir ihm selbstverständlicherweise sein Haus überlassen. Bevor wir aber für ungefähr einen Monat auszogen, putzten wir das Haus noch so gründlich, wie wir wohl unsere Wohnungen in der Schweiz vor der Abreise geputzt haben. Danach packten wir unseren Zivildienst-Haushalt zusammen, fuhren ihn in einigen Schubkarren nach unten und richteten uns in zwei Zimmern am Hafen ein. Nach einer Woche muss wirklich ich sagen, dass sich oben bei Renés Haus im Vergleich zu hier unten ein kleines Paradies befindet. Hier ist es im Gegensatz zu oben deutlich lärmiger in der Abendzeit.

  • Abschlussfeier
    Zum Schulabschluss fand letzte Woche auch eine Abschlussfeier statt. Normalerweise präsentieren die Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt etwas und werden noch die Schulberichte und -zeugnisse übergeben. Dieses Jahr war es aber etwas anders, weil einerseits der Jugendliche noch nicht richtig Schule hatte, weil andererseits die Jugendliche ihre „Abschlussarbeit“ schon präsentiert hatte und weil die Zeugnisse noch nicht fertig geschrieben waren. An Stelle des Vorgesehenen wurde der Jugendliche für seine Tätigkeiten gerühmt und zum Ižer Götti meiner kleinen Tochter gekürt. Er erhielt dazu ein von meiner Partnerin und mir ausgestelltes Windelwickel-Zertifikat, das bestätigt, dass er erfolgreich eine bestimmte Anzahl von verschiedenartig gefüllten Windeln gewechselt hatte. Das Zertifikat gab viel zu lachen. Danach wurde die Jugendliche noch verabschiedet, die darauf noch Fotos zeigte vom Jahr, das sie auf der Insel verbrachte.

  • Abreise des Mädchens
    Das Mädchen ist abgereist und inzwischen (hoffentlich wohlbehalten) wieder in der Schweiz angekommen. Die Jugendliche lebte insgesamt ein ganzes Jahr auf der Insel in der Gemeinschaft „Maslinova Gora“. Ursprünglich war eigentlich geplant, dass sie noch ein Jahr länger bleiben sollte, aber inzwischen wurde sie von einer Schweizer Schule aufgenommen, um dort das neunte Schuljahr regulär abzuschliessen. Bis vor einer Woche unterrichtete ich sie noch, wir arbeiteten hauptsächlich an ihrer Abschlussarbeit und der Präsentation dazu, die sie schliesslich in einem kleinen Rahmen vor den Erwachsenen hielt. Das Thema war „Psychoaktive Pflanzen“, das sie selbst ausgesucht hatte. Obwohl sie bei der Bearbeitung des Themas einigen Schwierigkeiten begegnete, hat sie sich mit ihrer Arbeit und ihrer Präsentation gut geschlagen. In der letzten Woche vor ihrer Abreise waren noch ihre Eltern auf der Insel zu Besuch, um einerseits noch eine Woche Ferien zu machen und andererseits, um ihre Tochter abzuholen.
    Ich wünsche ihr viel Erfolg beim Schulbeginn und wünsche ihr alles Gute für ihr weiteres Leben. Ich bin zuversichtlich, dass sie den „Wiedereinstieg“ in das Schweizer Leben schaffen wird. Wir, insbesondere meine kleine Tochter, werden sie hier vermissen.

  • Ferienbetrieb
    Seit einer Woche herrscht in der Gemeinschaft „Maslinova Gora“ Ferienbetrieb, was verschiedene Ünderungen mit sich bringt. Wir haben unseren Stand geöffnet, an welchem wir selbst gemachte Mirabellenkonfitüre, selbst gemachte Crèmen (aus Olivenöl), Kraftsteine und andere Dinge an die Touristen verkaufen. Der Jugendliche hat die Aufgabe, jeden Tag von fünf Uhr abends bis etwa um zehn Uhr in der Nacht den Stand zu betreuen, dafür muss er praktisch nirgends sonst mitarbeiten und darf am Morgen jeweils ausschlafen. Mit den Einnahmen wird unter anderem die Reise finanziert, welche „Maslinova Gora“ alljährlich am Ende der Schulferien (im August) macht. Ein Verkaufsschlager erwies sich bis jetzt der selbst gemachte Frischkäse der Ziegen.
    Im Ferienbetrieb hat meine Partnerin und der Schreiner-Zivi auch mehr Zeit für Schreinerarbeiten und ich habe mehr Zeit für den Haushalt und für meine Kinder. Der Schreiner-Zivi und meine Partnerin haben unter anderem einen neuen, natürlichen Dörex auf der Terrasse gebaut, welcher im Gegensatz zum vorherigen auch wirklich funktioniert!
    Übrigens hat es, laut Angaben der Einheimischen, weniger Touristen als in anderen Jahren. Schuld daran sei die Finanzkrise. Tatsächlich habe ich mir den „touristischen Hochbetrieb“ schlimmer vorgestellt, als er ist.

    Der Jugendliche am Verkaufen an unserem Stand.

    Der Jugendliche am Verkaufen an unserem Stand.

  • Metzgete“
    Zwei junge Ziegen wurden geschlachtet. Die Ziegen ergaben ungefähr eine Schubkarre voll frisches Fleisch, welches die Leiterin von „Maslinova Gora“ innerhalb weniger Stunden an die Leute im Dorf verkaufte. Als durch Mund-zu-Mund-Propaganda bekannt wurde, dass es Fleisch zu kaufen gab, kamen plötzlich Leute von überall her, um zu fragen, ob es noch hat. Der Schreiner-Zivi und haben schon vor der „Metzgete“ vereinbart, dass wir versuchen wollen, die Häute der jungen Ziegen zu Leder zu verarbeiten. Wir machten uns mit relativ wenig Informationen zum Handwerk des Gerbens an die Arbeit. Doch leider ist ein Fell bereits verfault. Das andere Fell ist immer noch am Gerben, auch wenn es schon die ersten Zersetzungserscheinungen zeigt. Ich werde hoffentlich in den nächsten Tagen das Handbuch „Gerben“ von meiner lieben Schwester erhalten, in welchem mehr Informationen und Hinweise zum Gerben mit pflanzlichen Gerbstoffen („vegetabile Gerbung“) geschrieben stehen sollte. So eine kleine Tasche aus Leder einer Ziegen zu besitzen, die ich selbst gekannt habe und deren Fell ich selbst präpariert habe, würde mich schon sehr reizen …

    Ab Abschaben der Haare nach dem Üschern.

    Ab Abschaben der Haare nach dem Üschern.

  • London
    Letzte Woche waren wir – „die Mitarbeitenden“ – auf uns alleine gestellt, denn die Leiterin von Maslinova Gora verreiste kurzfristig für einige Tage nach London, um dort eine kroatische Frau abzuholen. Die Frau lebte schon einmal ein Jahr in der Gemeinschaft „Maslinova Gora“ und nun ging es ihr in London nicht mehr so gut. Sie ist nun wieder nach Iž zurückgekehrt.
    Ich bewundere solche Aktionen. Ich bewundere die Leiterin von „Maslinova Gora“, die einfach so und extrem kurzfristig um die halbe Welt reist, um einem Menschen zu helfen.

  • Kite
    Der Schreiner-Zivi ist ein begeisterter Kite-Surfer, das heisst, er liebt es, mit einem Brett auf dem Meer zu reiten und dabei von einem steuerbaren Drachen gezogen zu werden. Normalerweise startet man dabei von Sandstränden aus, doch leider gibt es hier in der Umgebung kaum einen Sandstrand, sondern nur Ufer mit vielen spitzkantigen Steinen. Aus diesem Grund half ich ihm diese Woche mehrmals, mit dem Kite vom Boot aus zu starten, was nicht immer ein einfaches Unterfangen war. Den Kniff für ein reibungsloses Starten haben wir noch nicht ganz herausgefunden, doch wir sind nahe dran … So bald wir wissen, wie das Starten am besten funktioniert , werde ich das Kite-Surfen auch mal versuchen.

    Schreiner-Zivi am Surfen mit dem Kite.

    Schreiner-Zivi am Surfen mit dem Kite.


Jul 7 2009

Rođendan

Rođendan heisst auf Kroatisch so viel wie Geburtstag. Vor vier Jahren ist meine ältere Tochter im Geburtshaus Oberburg auf die Welt gekommen. Heute feiern wir ihren Geburtstag und zwar richtig lange, von morgens früh bis abends spät.

Meine ältere Tochter hatte sich schon lange auf ihren vierten Geburtstag gefreut, lange bevor wir überhaupt nach Kroatien gingen. Sie wusste, dass sie irgendeinmal im Juli, „In den langen Ferien in Kroatien“, wie sie sagte, vier Jahre alt wird. Ich hatte ihr anfangs Juli Sterne auf ein Blatt gezeichnet, von welchen sie für jede Nacht, die sie bis zu ihrem Geburtstag noch schlafen musste, einen mit Farbe ausmalen durfte. Gestern Abend hatte sie den Letzten ausgemalt.

Heute Morgen habe ich mir extra freigenommen, damit ich Zeit für meine Familie hatte. Nach dem Morgenessen durfte sie die ersten Geschenke auspacken. Von uns erhielt sie neue Sandalen, die alten waren ihr inzwischen zu klein, ein Sonntagsröckchen, einen Schwimmreifen und einen Kübel für an den Strand. Das Geschenk ihrer Patin hat auch meiner Partnerin und mir sehr gefallen … Ihre Patin (oder unsere Stockwerk-Nachbarin von Bern) hatte unserer Tochter eine Kassette mit einer Geschichte aufgenommen. Neben der Geschichte hatte die Patin (oder Nachbarin) aber auch ganz viele Nachbarn aufgenommen, die alle meiner Tochter auf dem Tonband zum Geburtstag gratulierten. Wir sassen fast den ganzen Morgen ganz gespannt vor dem Kassettengerät und hörten aufmerksam zu … (Wie schön ist es doch an der Jurastrasse.)

Zum Mittagessen gingen wir nach unten zu den Häusern am Hafen. Wir machten „Pommes Frites“ mit Ketchup und Wienerli, ein richtiges Geburtstagsgericht, welches auch die Jugendlichen sichtlich genossen.

Nach dem Mittagsschlaf versammelten wir uns alle in der Küche, um den Schokoladenkuchen anzuschneiden, welcher der Jugendliche extra für meine Tochter gebacken hatte. Sie erhielt weitere Geschenke wie ein Windrad von dem Bekannten der Leiterin von Maslinova Gora, ein Gutschein für zwei Mal Reiten auf der Paula (die Eselin), eine neue Zahnbürste vom Jugendlichen (Er wollte ihr zuerst Schokolade schenken, doch er hatte sich nach Anhörung unserer Meinung anders entschieden …) und eine selbst gemachte Ledertasche vom Schreiner-Zivi.

Später gingen wir noch nach vorne an das Meer, wo wir weiter Kuchen assen und Kaffee tranken. Momentan ist eine Familie (Eine Mutter mit fünf Kindern) hier in den Ferien. Meine Tochter hatte unter den Kindern eine neue Freundin gefunden, die zwei Jahre älter ist und schon ganz viele Dinge alleine machen kann, die meine Tochter noch nicht kann. Unter anderem behauptete meine Tochter immer: „Mit vier Jahren werde ich alleine und ohne zu weinen ins Meer schwimmen gehen …“. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch noch an ihrem Geburtstag. Von ihrer neuen Freundin erhielt sie dafür ein kleines Netz geschenkt, mit welchem man Fische, Steine und kleine Krebse am Ufer fangen kann.

Auf ins Meer mit den neuen Geburtstagsgeschenken!

Auf ins Meer mit den neuen Geburtstagsgeschenken!

Nach einem weiteren Geburtstagsessen, dem Abendessen, welches aus Spaghetti und Tomatensauce bestand, fiel meine Tochter schliesslich furchtbar müde und überglücklich in ihr Bett und schlief ein.

Uff! Auch wir waren nach diesem gefüllten Tag erschöpft, trotzdem verbrachten wir noch einige Zeit draussen auf dem Balkon und beobachteten das wunderschöne „Fernlicht“, ehm, Wetterleuchten drüben auf dem Festland. Unaufhörlich blitzte es dort drüben zwischen den dunklen Wolken. Wir hörten kein einziger Donner.

Vor dem Einschlafen beschloss ich, dass mein Geburtstag in dreizehn Tagen am 20. Juli weniger anstrengend ausfallen wird.


Jul 1 2009

Juni-Fotos

Der dritte Monat ist vergangen …

Unter http://ouge.li/luege/Kroatien/ befinden sich viele neue Fotos. Wer das Passwort für die Fotos wissen will, darf mir gerne ein Mail schreiben. Es gibt Fotos von unseren Besuchen, von meiner Familie, von der Insel Rutnjak, vom neuen Tor beim Ziegengehege und von der „Zisterne-Putzete“ zu sehen. Daneben gibt es auch noch ein Album mit einigen Bildern, die ich am Johannistag geschossen habe.

Viel Vergnügen beim Anschauen der Bilder!


Jul 1 2009

„Garette“

Wenn es hier auf der Insel darum geht, etwas Grösseres herumzutransportieren, das nicht von Hand getragen werden kann, dann ist die Wahl des Mittels klar: Die Schubkarre (oder auf Berndeutsch gesagt, „e Garette“).

Vor praktisch jedem Haus in Veli Iž steht mindestens eine Schubkarre. Praktisch zu jeder Tageszeit können im Dorf schubkarrenstossende Menschen angetroffen werden. Praktisch alles wird mit Schubkarren transportiert, von Feuerwehrschläuchen bis zu Kühlschränken habe ich schon alles auf den Geräten gesehen. Vor allem seit das Fahrverbot für die Touristensaison gilt, ist eine Schubkarre unentbehrlich. Jeweils bevor eine Fähre ankommt oder nachdem eine Fähre abgefahren ist, herrscht vor den Häusern unten am Hafen jeweils ein reger „Schubkarrenverkehr“.

Schubkarren vor der Werkstatt von "Maslinova Gora"

Schubkarren vor der Werkstatt von "Maslinova Gora"

Auch vor unserem Haus steht übrigens seit kurzer Zeit eine Schubkarre. Wir schleppen damit das Essen nach oben, welches wir für meine kleine Familie oben im René-Haus benötigen und seit zwei Tagen stossen wir damit auch unsere Kinder in der Gegend herum, denn der Kinderwagen ist kaputt und befindet sich momentan in Reparatur.

Ich glaube aber, dass es für die Menschen hier eher ungewöhnlich ist, wenn kleine Menschen (wie meine Töchter) in einer Schubkarre herumtransportiert werden. Jedenfalls habe ich häufig das Gefühl, viele erstaunte Blicke zu ernten, wenn ich mit meinen Töchtern mit diesem etwas sonderbaren Kinderwagen unterwegs bin. Meinen beiden Töchtern jedoch gefällt es sehr, so herumgekarrt zu werden, denn sie können sich beide gleichzeitig mit dem Rücken anlehnen und gegenübersitzen, was im üblichen Kinderwagen nicht möglich ist.


Jun 30 2009

Minusch

Der verstorbene Kater „Schnurrli“ hat einen Nachfolger. Er heisst „Minusch“. Der Jugendliche hat ihn auf diesen Namen getauft. Wir haben ihn von unserem Nachbarn unten bei den Häusern am Hafen erhalten. (Ja, bei diesem Nachbarn gibt es nicht nur Schnaps …) Minusch hat seine Mutter verloren und braucht darum jetzt ein neues Zuhause.

In den ersten Tagen bei uns hatte Minusch ein bisschen Mühe mit seiner Verdauung. Nur selten setzte er sich ins vorgesehene Kistchen, um sich zu entleeren. So waren wir regelmässig dazu gezwungen, unten in der Küche alle Ecken zu putzen und Minusch zu beschimpfen.

Minusch auf der Terrasse im Blumentopf

Minusch auf der Terrasse im Blumentopf

Jetzt wurde der junge Kater auf die Terrasse verbannt, dort stört es uns weniger, wenn mal etwas neben dem Kastenkistchen landet.

Zum Glück haben wir wieder eine Katze im Haus, denn kurze Zeit nach dem Tod von Schnurrli tauchten bereits wieder die ersten Ratten auf. Zum Beispiel gerade als ich beim Zähneputzen im Badezimmer bei den Häusern unten am Hafen ins Becken spucken wollte, musste ich erstaunt feststellen, dass mich zwei Ratten hinter dem Vorhang beobachteten. Ratten gibt es hier auf der Insel massenweise. Natürlich bevorzugen diese Tiere Häuser, in denen keine Katzen oder Kater wohnen und Häuser, um welche häufig Essensreste zu finden sind. Seit Minusch bei uns ist, scheinen die Ratten wieder verschwunden zu sein.


Jun 24 2009

Johannistag

Heute feierten wir den Johannistag. In der Gemeinschaft „Maslinova Gora“ ist der 24. Juni ein Feiertag. Ich kannte diesen Feiertag bis heute nicht. Wie auf Wikipedia nachzulesen ist, hat der Tag auch viel mit der Sommersonnenwende zu tun … Gemäss dem Brauchtum von „Maslinova Gora“ sucht man abends einen schönen Platz, von welchem aus man den Sonnenuntergang betrachtet. Danach macht man ein (Johannis-)Feuer und springt darüber. Leider konnten wir das aber wegen der hier überall herrschenden Brandgefahr nicht so durchführen.

Aus diesem Grund hatten wir am Tag zuvor auf der winzigen Insel Rutnjak ein dreieckiges Floss zusammengebaut, das sich bei ruhigem Wellengang mehr oder weniger über Wasser halten konnte. Wir wollten das Johannisfeuer dieses Jahr etwas anders gestalten. Wir wollten ein Feuer auf „offener See“ entfachen und dann anstatt darüber zu springen, unten durch tauchen. Auf dem Floss befestigten wir ein halbiertes Fass als Feuerschale.

Dreieckiges Floss mit halbiertem Fass als Feuerschale

Dreieckiges Floss mit halbiertem Fass als Feuerschale

Am Abend, nachdem alle mit dem Boot Mira auf die Insel Rutnjak geführt worden waren, assen wir (leider) auf der östlichen Seite der Insel viele leckere Salate und füllten die Feuerschale mit Brennholz. Nachdem die Sonne auf der westlichen Seite untergegangen war, begannen wir mit Feuern. So ein Feuer auf dem Meer ist ein tolles Erlebnis. Einige von uns getrauten sich ins bereits dunkle Meer zu springen und um das „mit Feuer beheizte“ Floss zu schwimmen oder unten durch zu tauchen. Es ist ein komisches Gefühl, sich unter dem Floss zu befinden und nach oben zu schauen und dort die vom Feuer rötlich und gelblich beleuchtete Meeresoberfläche zu sehen.

Johannisfeuer im Meer

Johannisfeuer im Meer

Als ein Teil der Gruppe sehr viel später – die Nacht war bereits hereingebrochen – mit dem Boot Mira (ohne Licht!) zurückkehrte, ging ich zusammen mit meinen Kindern erschöpft im Zimmer des momentan abwesenden Schreiner-Zivis unten bei den Häusern am Hafen schlafen. Wir waren zu müde, um noch den Weg zum René-Haus auf uns zu nehmen. Die anderen verbrachten noch einige gemütliche Stunden auf den noch warmen Steinen auf Rutnjak …


Jun 22 2009

Was läuft in Iž?

Kurz gesagt, läuft hier auf der Insel Iž sehr viel. So viel, dass ich gar nicht dazu komme, alle Eindrücke schriftlich festzuhalten, wie ich es mir ursprünglich vorgenommen habe und viel zu viel, um daneben auch noch einen Blog damit zu füllen. Dennoch möchte ich meinen werten Leserinnen und Lesern die wichtigsten Geschehnisse der letzen Wochen nicht vorenthalten:

  • Die Kroatin und ihr Junge, welcher etwa gleich alt ist wie meine ältere Tochter, reiste zur gleichen Zeit zurück wie wir nach Bern gingen. Ich finde es schade, dass sie nicht mehr da sind, denn jetzt haben unsere Töchter keinen (kroatisch sprechenden!) Jungen mehr zum Spielen.
  • Die Ziegen sind krank. Zuerst hatten nur die jungen Ziegen Schnupfen und eine Art (blutigen) Auschlag um das Maul herum, aber inzwischen sind auch die älteren Ziegen davon betroffen. Wir mussten den Ziegen Fieber messen – sie hatten mit 39 Grad Celsius nur „Temperatur“ – und jetzt werden sie täglich von der Leiterin von „Maslinova Gora“ und ihrem Bekannten gepflegt. Laut Tierarzt sollte die Krankheit in ein paar Wochen vorbeigehen. Aufgrund der Krankheit gibt es momentan leider nicht so viel Frischkäse wie üblich …
  • Die Barbinja hat neu einen „Autobahn“-Anschluss. Auf der Insel wurden rechtzeitig vor der Eröffnung der Touristensaison noch etliche Wege ausgebessert und auch neue gebaut. Darunter gab es auch eine neue Strasse fast bis zur Barbinja, was die gesamte „Maslinova-Gora“-Gemeinschaft sehr bedauernswert findet. Früher musste man die letzten dreihundert vierhundert Meter zum Ziegengehege auf einem Schleichweg auf alten und schönen Steinmauern zurücklegen … Heute existiert in den ersten zwei Drittel eine breite (und hässliche) Strasse. In zwei Tagen Arbeit haben die Bauarbeiter in rücksichtsloser Brutalität die alte Steinmauer zuerst flach gedrückt, platt gewalzt und die Steine zertrümmert. 
100 Meter von der Barbinja entfernt mit Blick nach oben auf die "Autobahn".

100 Meter von der Barbinja entfernt mit Blick nach oben auf die „Autobahn“.

  • Der Bootsbauer-Zivi und ein Freund von ihm kamen vor einigen Tagen an. Sie bleiben für eine oder zwei Wochen auf Besuch.
  • Eine Freundin der Leiterin von „Maslinova Gora“ ist mit ihrem Lebenspartner für eine bis zwei Wochen zu Besuch.
  • Das alte Tor des Ziegengeheges auf der Barbinja wurde ersetzt durch ein neues, extrem stabiles Tor, das wohl mehr als die nächsten zwanzig Jahre halten wird. Das Tor ist bereits in Benutzung, es wird aber wohl noch mit Runen geschmückt und mit einem geschnitzten Kopf eines verstorbenen Ziegenbocks.

    Das neue, extrem stabile Tor beim Ziegengehege.

    Das neue, extrem stabile Tor beim Ziegengehege.

  • Wir putzten die Zisterne in der „Villa Lastavica“, in einem der Häuser unten am Hafen. Sie wurde schon lange nicht mehr geputzt und war nicht mehr würdig, Trinkwasser aufzubewahren (Ich habe die Kübel voller Schlick und Schlamm nicht gezählt.). Jetzt ist wie wieder sauber und bereits wieder zu einem Viertel gefüllt, denn gestern gab es einen kleinen Sturm.
  • Heute ist der Schreiner-Zivi für etwas mehr als eine Woche in die Ferien gegangen. Er wäre fast nicht gegangen, weil heute morgen früh die erste Fähre nicht fuhr, denn in Kroatien ist der 22. Juni ein Feiertag. Der heutige Feiertag ist einer der wenigen Feiertage, die keinen katholischen Ursprung haben. Heute ist der „Tag des antifaschistischen Kampfes“.

Ich hoffe, ich habe nichts Wichtiges vergessen …


Jun 22 2009

Böötlen

Letztes Wochenende hatte ich die Gelegenheit, mit unserem Boot „Mira“ einerseits die Insel zu erkunden und andererseits das Fahren mit einem Aussenbordmotor zu üben. Ich unternahm insgesamt drei Ausflüge.

  1. Rutnjak zum Ersten: Am Freitagnachmittag durfte ich mithelfen, die Klasse aus Muttenz auf die Insel Rutnjak zu schiffen. Am Morgen hatte ich eine kleine Auseinandersetzung (mit groben Beschimpfungen gegen mich) mit dem Jugendlichen, darum wollte ich am Nachmittag keine ??? mit ihm durchführen. Ich denke, für ihn war es bereits eine harte Strafe, dass er nicht mit auf Rutnjak durfte. Beim Hin- und Herfahren erteilte mir der Schreiner-Zivi, welcher sich sehr gut mit allen möglichen Motoren auskennt, eine Einführung ins „Böötlen“. Ich habe den Nachmittag auf der Insel sehr genossen. Seit ich das letzte Mal auf der Insel war, hatte sich viel geändert. Viele Bäume waren weg und viele, wirklich sehr gemütliche Plätze wurden geschafft.

    Blick von der winzigen Insel Rutnjak Richtung Iž. Im Vordergrund ein gemütlicher Sitzplatz der Ittiger-Klasse und im Hintergrund die Fähre "Lara".

    Blick von der winzigen Insel Rutnjak Richtung Iž. Im Vordergrund ein gemütlicher Sitzplatz der Ittiger-Klasse und im Hintergrund die Fähre "Lara".

  2. Rutnjak zum Zweiten: Am Sonntag hatten meine Partnerin und ich Aufsicht. Wir unternahmen alle (Zivis, Jugendliche und unsere Kinder) zusammen einen Ausflug auf die Insel Rutnjak, um dort ein bisschen zu planschen, zu baden und zu schnorcheln. Dummerweise lockerte sich im Verlauf des Nachmittags der Anker und das Boot Mira trieb plötzlich herrenlos im Meer herum. Die Schraube, an welcher der Anker befestigt war, hatte sich „einfach so“ gelöst. Der Anker war nicht mehr zu reten, da er sich in etwa sieben Meter Tiefe befand. Glücklicherweise konnte ich das Boot knapp vor dem Auflaufen auf den Klippen wieder unter Kontrolle bringen. Beim Zurückfahren durfte ich das Boot in den Bootshafen „parkieren“. Ich staunte nicht schlecht, als mir das „Einparkieren“ zurück im Hafen in eine enge „Parklücke“ zwischen zwei anderen Boote praktisch einwandfrei gelang. Das Manöverieren ist ähnlich wie beim Seitwärts-Einparkieren mit dem Auto, nur dass das Steuer, respektive der Aussenbordmotor, immer in die entgegengesetzte Richtung reagiert.
  3. Neuland: Am Montagnachmittag erhielt ich die Erlaubnis, mir Zeit für einen „Bruder-Schwester-Nachmittag“ zu nehmen. Ich war in diesem Jahr noch nie im Neuland und darum wollte ich mit meiner Schwester zusammen im Boot um die halbe Insel auf das Neuland fahren. Das Neuland, ein weiterer Olivenhain, welcher sich im Besitz von „Maslinova Gora“ befindet, liegt auf der anderen Seite der Insel und mit dem Boot ist es etwa in einer guten Stunde erreichbar. Durch die Fahrt konnte ich das Boot „Mira“ mitsamt seinen Macken und Finessen erneut ein bisschen besser kennenlernen. Auf dem Neuland trafen meine Schwester und ich auf die Jugendliche und meine Partnerin, welche an diesem Tag einen „Frauentag“ durchführten und mit dem Kanu aufs Neuland gepaddelt waren. Sie hatten dafür etwas mehr als zwei Stunden. Nach einem sehr heissen und angenehm ruhigen Nachmittag fuhren wir am Abend alle gemeinsam mit der Mira zurück, das Kanu im Schlepptau.