Mai 2 2009

Einkaufen in Zadar

Zadar ist die nächste, grössere Stadt von hier. Meine Partnerin und ich hatten uns einen Tag „frei“ genommen, damit wir mit unseren Kindern in die Stadt gehen konnten, um noch etliche Dinge einzukaufen, die wir hier für unser Wohlbefinden benötigten. Zadar ist von der Grösse her vergleichbar mit Bern. Die Stadt befindet sich auf einer Halbinsel und ist darum meiner Meinung nach sind auch von der Gassen-Struktur her vergleichbar mit Bern (Aare-Halbinsel?).

Von der Insel fahren täglich drei Fähren nach Zadar und zurück, davon fahren zwei Personenfähren von Veli Iž und eine Autofähre von dem weiter entfernten Mali Iž ab. Zum Gehen mussten wir die Fähre nehmen, welche um 6:15 Uhr früh abfuhr, was für die Kinder ziemlich anstrengend war, dementsprechend „quengelten“ sie auf dem Schiff und gingen sicherlich allen Pendlern auf den Geist.

In Zadar werden normalerweise alle Dinge eingekauft oder erledigt, die auf der Insel nicht zu kaufen oder zu erledigen sind. So mussten wir in Zadar, einer uns vollkommen unbekannten Stadt, zuerst „Geschäftliches“ (für Maslinova Gora) erledigen. Meine Partnerin musste noch Nägel und Schrauben organisieren, ein Sägeblatt der Kreissäge in einem Schlüssel-Laden schleifenlassen und dann mussten wir noch Stoff für Kleider besorgen.

Danach gingen wir in ein riesiges Einkaufszentrum, welches ganz einfach „Konzum“ heisst (tönt auf Kroatisch gleich wie ein auf Schweizerdeutsch ausgesprochenes „Konsum“), in welchem wirklich alles (auch viele wirklich komische oder uns ungewohnte Sachen) zu finden war, nur nicht Abwaschbürstchen, jedenfalls keine Abwaschbürstchen, wie wir sie aus der Schweiz kennen, sondern eher so WC-Bürstchen ähnliche Bürsten … Vielleicht waren dies eigentlich auch gar keine Abwaschbürstchen, egal, wir brauchen sie jetzt einfach dafür. Leider können wir die Ettiketten an den Produkten noch nicht entziffern. Daneben kauften wir dort noch Dinge wie ein Pfannendeckel, gemahlener Kaffee, Fleisch (zum Bräteln, denn das gibt es nicht auf der Insel), viel Käse, Wurst und Beinhaar-Entferner.

Später gingen wir auf den Markt, wo wir den Neffen unseres Berner Nachbars treffen wollten, um ihm beste Grüsse auszurichten und ihm ein kleines Briefchen zu übergeben. Es war in Leichtes, ihn zu finden, denn er ist der Einzige auf dem Markt, der Deutsch spricht und der Einzige, der Piercings im Mund, die Haare schwarzgefärbt und einen Kapuzenpullover getragen hatte. Früher hatte er einmal acht Jahre in der Schweiz gelebt und ist jetzt seit einiger Zeit wieder zurück in Kroatien und lebt in Zadar. Die Schweiz findet er heute etwas vom Langweiligsten, das es gibt, und viel zu „gemütlich“. Seiner Meinung nach sind die Leute in der Schweiz „stehen geblieben“. In Kroatien im Gegensatz dazu würde sich seiner Meinung nach alles in einer extremen Geschwindigkeit entwickeln. Man könne den Fortschritt direkt fühlen, sagte er. Als wir ihm erzählten, dass wir momentan auf der Insel Iž lebten, „verrührte“ er die Hände und erklärte uns, dass alle kroatischen Menschen, die auf den Inseln wohnen, ein bisschen hinter dem Mond leben würden. Es sei zum Beispiel mal eine schöne Schauspielerin mit Steinen beworfen worden, als sie eine solche Insel besuchen wollte! Na ja, für mich wurde jedenfalls klar, dass offenbar das kroatische Verhältnis „Insel – Festland“ vergleichbar zum schweizerischen Verhältnis „Land – Stadt“ ist. Die Insel Iž hat tatsächlich ein sehr dörflicher Charakter und die (ach so grosse) Stadt ist tatsächlich eine bis anderthalb Stunden weit (also sehr weit) entfernt.

Nach diesem angeregten Gespräch kauften wir die ersten Erdbeeren dieses Jahres bei unserem Gesprächspartner und zogen weiter.

In einem kleinen, herzigen Restaurant „Malo Misto“ mitten in der Stadt, welches uns der Bootsbauer-Zivi empfohlen hatte, gab es etwas Warmes zu essen. Ich ass ein leckeres, hausgemachtes Gulasch.

Nach einer kleinen Mittagspause setzten wir unseren Einkauf fort. „dm – drogeriemarkt“ hiess die nächste Station, eine Art erweiterten Drogerie, in welcher wir auch Dinge wie Bio-Reis, Bio-Sesam-Kerne, Denk-mit-Abwaschmittel, Elmex, pflanzlichen Rasierschaum und Kindershampoo einkaufen konnten.

Danach folgte das grosse Warten. Um etwa zwei Uhr nachmittags waren wir mit allen Einkäufen und Erledigungen fertig und mussten auf das Schiff warten, welches aber erst um 16:30 Uhr ablegte. Dazu begann es plötzlich auch noch zu regnen, was ein weiteres Herumspazieren in der Stadt verunmöglichte, denn die Böden der Gassen bestehen aus Marmorplatten, die wahnsinnig rutschig werden, sobald sie nass sind. Zum Glück gibt es gemäss Reiseführer in der Region Zadar nur neun Regentage im April. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns in einem Kaffee zu verschanzen und dort zur Beruhigung der Kinder „Glace“ zu essen. Meine ältere Tochter bestellte ein Erdbeer-Eis und als ich sie fragte, nach was das Eis den schmecke, gab sie zur Antwort:

„Nach nichts, es ist nur süss!“


Apr. 28 2009

Mira

Das Holzboot der Gemeinschaft „Maslinova Gora“ hatte bis jetzt noch kein Name. Da der Bootsbauer-Zivi (leider) heute noch abreist und damit seine Arbeit am Boot beendet ist, mussten wir natürlich vorher noch sein „Werk“ feiern und eine Schiffstaufe durchführen. Das Boot wurde auf den Namen Mira getauft und hat die erste Fahrt nach den Arbeiten erfolgreich überstanden.

Mira wird ins Wasser geschoben.

Mira wird ins Wasser geschoben.

Auf die erste Fahrt durften alle kleinen Kinder mit. Meine ältere Tochter war ganz aufgeregt und erählte allen immer wieder sichtlich stolz: „Ich war im Fall ganz richtig auf dem Meer Schiff fahren!“

Erste Fahrt mit Mira.

Erste Fahrt mit Mira.


Apr. 28 2009

Wind

Draussen stürmt es, wie ich es in der Schweiz noch selten erlebt habe. Der Wind fegt in einer unglaublichen Geschwindigkeit über die Insel, als wolle er alle Bäume ausreissen. Ich glaube weiss nun, dass der Wind ist der berüchtigte Bura, bin mir aber nicht ganz sicher, denn es könnte auch der Jugo oder ein anderer Wind sein (Das ist etwas, das ich noch herausfinden muss…). Ich weiss nun, dass es sich beim Wind um den von Süden kommenden Jugo handelt. Auch vermute ich, dass der Wind von den Einheimischen als „noch nicht so stark“ eingeschätzt wird, obwohl das für mich als Schweizer eher wie „lotharmässig“ anfühlt.

In den letzten Tagen ist viel passiert, die Zeit vergeht schnell wie der Wind. Vor einer Woche verbrachten meine Familie und ich einen ganzen Tag in Zadar, der nächstgrösseren Stadt, in den letzten drei Tagen waren die Jugendlichen, die Leiterin von „Maslinova Gora“ und die Zivis (auch ich) drei Tage im Nationalpark im Velebit-Gebirge unterwegs und zu guter Letzt haben wir gestern bei der Sitzung die kommenden Wochen verplant. Über alle Dinge werde ich in Kürze ausführlicher erzählen.

Jetzt muss ich gehen, denn bald beginnt der Sportunterricht… (Ich und Sportunterricht? Was es nicht alles gibt!).


Apr. 23 2009

Die Bullen kommen!

Auf der Insel selbst befindet sich weder ein Polizeiposten noch ist sonst irgendein stationärer Polizist anzutreffen, darum wird die Insel in unregelmässigen Abständen von der (eher unbeliebten) Polizei über den Wasserweg besucht. Nach Angaben der Einwohner kommen die Polizisten meistens nur vorbei, um „Präsenz“ zu markieren und um einen Kaffee zu geniessen.

Dennoch kommen die Leute auf der Insel Iž jeweils in Bewegung, wenn sich ein Schiff der Polizei der Insel nähert.

Auf der Insel gibt es nämlich etliche Fahrzeuge (Autos, Töffs, Mini-Traktore, …), die „einfach so“ herumfahren, fürchterlich stinken und nur in den seltensten Fällen mit einer gültigen Fahrzeugnummer ausgestattet sind. Vielleicht muss ich erwähnen, dass es etwas gewagt ist, von „Fahrzeugen“ zu sprechen, denn die meisten solchen Dinger sind alte, rostende, klappernd auseinander fallende und lärmende Blech-Vehikel (früher auch „Trabi“ genannt, wobei hier die Marke „Yugo“ verbreiteter ist). Diese Dinger müssen natürlich alle jeweils vor der Polizei versteckt werden, also schmeisst man schnell eine Lastwagenplache über die Vehikel oder stellt ein Holzbalken daran, so dass es aussieht, als würden die Fahrzeuge nie benutzt. Dazu kommt, dass im Sommer offenbar ein Fahrverbot (wegen den Touristen) eingeführt wird…

die-bullen

Polizeischiff, von welchem die Insel-Bevölkerung schon vor dem Anlegen Bescheid weiss.


Apr. 17 2009

Kroatisch lernen 2

Hier einige überlebenswichtigen Wörter und kleine Sätze auf Kroatisch:

Ja = Da

Nein = Ne

Danke = Hvala (Achtung, das tönt auf Schweizerdeutsch ausgesprochen wie „Chuala!“)

Bitte? = Molim?

Guten Morgen = Dobro jutro (kurz: Brojutro)

Guten Tag = Dobar Dan (kurz: Bardan)

Guten Abend = Dobro Veče (kurz: Broveče)

Gute Nacht = Laku noć

Wie geht es dir? = Kako si?

Mir geht es gut! = Dobro sam!

Auf Wiedersehen! = Doviđenja!

E Guete!“ = Dobar tek!

Hallo! = Bog! (Achtung, das ist nur im nördlichen Kroatien so, also auch da, wo wir uns befinden. Eigentlich heisst es nichts anderes als „Gott (sei mit dir)!“)

Tschüss! = Čao!

Zum Wohl! Prost! = Živjeli!

Mit diesen Wörtern und ein bisschen Fantasie kommt man schon relativ weit. Obwohl die meisten Leute auf der Insel dann gleich mit Englisch antworten, scheinen sie Freude an den sprachlichen Gehversuchen zu haben.


Apr. 14 2009

Die erste Woche

Eine Woche befinden wir uns bereits auf der Insel. Wir sind zwar (physisch) gut angekommen, doch so richtig da sind wir noch nicht, habe ich das Gefühl. Wir haben zwar alles ausgepackt und uns einigermassen eingerichtet, aber „anklimatisiert“ (im wahrsten Sinne des Wortes) sind wir noch nicht. Wir müssen uns noch an die hiesige Luft (salzig), das hiesige Wetter (sonnig), die Leute von hier (kroatisch) und an den hier erhältlichen Kaffeee (bitter) gewöhnen…

Momentan sind hier gerade sehr viele Leute auf der Insel anwesend, weil einerseits Ostern (Ferienzeit) war und weil andererseits gerade eine pädagogische Tagung zum Thema „Existenzanalyse nach Viktor Frankl“ stattfindet. (Tönt doch interessant, nicht?) Die Menschen hier haben uns, soweit ich das beurteilen kann, gut aufgenommen, wir sind quasi schon Teil der Gemeinschaft. Neben zwei noch tätigen Zivis (ein Bootsbauer und ein Architekt), die bald abreisen werden, sind da noch die Leiterin von „Maslinova Gora“ und ihr Bruder „René“, ein Jugendlicher (eine zweite Jugendliche wird noch folgen), eine kroatische Frau mit ihrem dreijährigen Sohn „Kael“ und viele, viele Gäste. Der kleine Kael und unsere zwei Töchter verstehen sich trotz unterschiedlicher Sprache prächtig, denn zum Streiten um Spielsachen genügt nonverbale Kommunikation.

Wir wohnen nicht im Dorfkern, wo sich die zwei Haupthäuser befinden, sondern etwa fünf Minuten weiter entfernt oben auf dem Hügel im Haus von René. Er ist so freundlich und überlässt uns sein Ferienhaus das nächste halbe Jahr. Das Haus bietet eine winzige kleine Küche, eine Stube und ein geräumiger Dachstock, in welchem wir momentan schlafen. So weit, so gut. Einzig den Umgang mit dem Wasser müssen wir noch lernen. In der Schweiz gibt es Wasser im Überfluss, hier hingegen ist Wasser kostbares Gut und muss überall gespart werden. Wasser gibt es nur kalt (der Boiler scheint irgendwie defektzu sein) und nur aus der Haus-Zisterne, die zwar momentan noch voll ist, aber sich ohne Regen sehr schnell entleeren kann. Trinkwasser müssen wir von unten in Fünfliterkanistern hochschleppen. Das alles ist aber gar nichts gegen unseren kostenlosen Breitbild-Fernseher, wie René erklärt:

„Wenn sich die Jugendlichen unten über den fehlenden Fernseher aufregen, lade ich sie zu mir ein und erzähle ihnen, dass ich ein Breitbildfernseher hätte, gratis und in besten Farben. Ich führe ihnen dann jeweils den Ausblick von meinem Balkon vor und sage ihnen dann: ‚Schaut hier!‘ – Von hier aus siehst du wirklich alles!“

Er hat Recht. Schau hier:

Breitbildfernseher-Aussicht

Breitbildfernseher-Aussicht


Apr. 11 2009

Kroatisch lernen 1

In Kroatien sprechen die Menschen bekanntlich Kroatisch. Im nächsten halben Jahr werde ich hoffentlich auch ein bisschen Kroatisch lernen, zumindest für Grundlagen sollte es reichen…

In der kroatischen Sprache existieren etliche Buchstaben und Sonderzeichen, die wir im Schweizerdeutschen nicht kennen oder anders aussprechen:

  • c = „tz“ wie in „Platz“ (plac)
  • ć = „tch“ wie in „Brötchen“
  • č = „tsch“ wie in „Tscheche“ (čeh)
  • dž = „dsch“ wie in „Dschungel“ (džungla)
  • đ = etwas weicher als dž
  • š = „sch“ wie „Schuppen“ (šupa)
  • z = stimmhaftes „s“ wie in „Bluse“ (bluza)
  • ž = stimmhaftes „sch“ wie das „J“ von „Journal“ (žurnal)
  • h = raues „ch“ wie in „Krach“ (krah)

Damit können schon fast alle geschriebenen Wörter zumindest einigermassen korrekt gelesen werden, denn die restlichen Buchstaben werden eigentlich ausgesprochen, wie sie geschrieben stehen. Trotzdem komme ich mir bei einigen Wörtern vor wie ein Schüler aus der ersten Klasse, der gerade zu Lesen beginnt.


Apr. 10 2009

Hinreise

Eine kurze und knappe Zusammenfassung unserer Reise nach Veli Iž. Für alle, die es interessiert: Ja, wir sind gut angekommen.

Bern, 20 Uhr
Nach einer herzlichen Verabschiedung von unseren Nachbarn, Freunden, Verwandten und Bekannten ging es am Sonntagabend kurz nach acht Uhr endgültig los. Die Abreise war noch etwas getrübt durch die Magen-Darm-Grippe, die unsere zwei kleinen Kinder, Verena und ich in den letzten Tagen durchstehen mussten, doch mit starken Medikamenten kann viel erreicht werden. Medikamente, die müde machen, sollte man vor dem Autofahren nicht einnehmen, doch mit genügend Koffein lässt sich auch so etwas regeln.

Luzern, 22 Uhr
Beide Kinder sind immer noch munter am Plappern und die ältere Tochter wiederholt sich zum fünften Mal. Sie ist unglaublich müde, will aber auf keinen Fall einschlafen, da sie Angst hat, den Morgen zu verpassen, den Zeitpunkt, „wenn es wieder hell wird“. So gegen Mitternacht beginnt die Kleinere zu schreien (wie am Spiess). Das zehrt an der Geduld und an der Zeit. Das kleine Kind ist nicht reisetauglich, besser eignet sich die ältere Tochter, welche wie ein Engel schläft.

Chiasso, 3 Uhr
Durch die Nacht kamen wir sehr gut voran. Die Autobahnen waren praktisch leer gefegt, der Ferienverkehr von samstags hat sich bereits verzogen. Ein bisschen schade ist der Umstand, dass unser Toyota kaum über 100 Kilometer pro Stunde fahren kann und dass die Karre jedes Mal im ersten Gang im Leerlauf zum Stillstand kommt. Einparkieren wird damit zu einer Tortur: Zündschlüssel drehen und vorwärtsruckeln, Zündschlüssel drehen und zurückhopsen, Zündschlüssel drehen und so weiter …

Irgendwo nach Milano, 5 Uhr
Die Autobahnen in Italien sind riesig. Ganze vier Spuren stehen zur Verfügung. Darauf liefern sich diverse Lastwagen spannende (und nicht ungefährliche) Elefantenrennen.

Irgendwo in Slowenien, 10 Uhr
Wir machen Rast in Slowenien. Bei einer unbekannten Ausfahrt fahren wir an einen unbekannten Fluss in einer unbekannten Ortschaft. Picknick essen, an die pralle Sonne liegen, drei Stunden schlafen, Schlüssel verlieren und müde weiterfahren. (Ist das nicht gefährlich? Ui…)

Kroatische Grenze, 14 Uhr
Bis jetzt war es kein Problem, über irgendwelche Grenze zu kommen. Doch von Slowenien auf Kroatien und zurück gibt es etliche Grenzbeamte, die gerne die passierenden Menschen kontrollieren. Wir hatten schon ein bisschen Angst, dass wir zurückkehren mussten. Leider fehlt meiner ID hat eine kleine Ecke. Es sind wirklich nur wenige Quadratmillimeter, die einmal abgebrochen sind. „Du kehren zurück!“ befiehlt die strenge Frau im Häuschen und schaut mich böse an… Zum Glück meinte sie es nicht so, wie sie es sagte und schaute. Sie liess uns trotz defekter ID passieren mit dem Hinweis darauf, dass ich die Karte sofort ersetzen lassen soll. Ob ich im nächsten halben Jahr dazu kommen werde?

Irgendwo in Kroatien, 15 Uhr
Wir sind alle hundemüde und fällen den Entscheid, im nächstbesten Hotel zu übernachten. Leider haben wir vor etwa einer halben Stunde festgestellt, dass wir am falschen Ort abgezweigt waren und nun über die teure Autobahn über Land fuhren und nicht an der schönen Küste entlang. Später stellte sich heraus, dass wir viel zu viele Kilometer zu einem viel zu teuren Preis gefahren sind. Übrigens sind die Autobahnen in Kroatien absolut leer, denn nur die reichen Leute oder Touristen aus der Schweiz wie wir können sich die Autobahn leisten.

Ogulin, 16 Uhr
Wir nehmen eine Ausfahrt für einen Abstecher über das Land auf einer Landstrasse, um schliesslich in Ogulin zu landen, wo wir das erste richtige Essen seit langer Zeit einnehmen. Landstrassen sind holprig und bringen kleine Kinder zum Kotzen, was sie auch machen… Bis jetzt bestand unsere Nahrung aus Nüssli, Kaffee, Bananen, Energy-Drinks und Chips, nicht gerade das Gesündeste, aber nach einigen Minuten Holperstrasse fahren gibt es jetzt es hausgemachte Lasagne (Lazanje auf Kroatisch).

Ein paar Kilometer weiter, 17 Uhr
Dem Einschlafen nahe parkieren wir vor einem hässlichen Hotel. 30 Euro soll die Nacht kosten und leider haben sie heute gerade kein warmes Wasser, dafür müssen wir dennoch den ganzen Preis zahlen. So verschwitzt, wie ich war, gönnte ich mir dennoch eine krass kurze und komplett kalte Dusche. Die Kleinen mussten weiter stinken. Freundlicherweise hat uns die Rezeptionistin, die aussah wie ein russisches Callgirl, unser Frühstück (Brot, Konserven-Konfitüre und -Margarine) in einen Plastiksack eingepackt, denn wir wollen morgens um 6 Uhr weiterfahren.

Hotel ohne wames Wasser, 23 Uhr bis 5 Uhr
Tiefschlaf.

Weiterfahrt um 6 Uhr
Wir fahren weiter nach Zadar und wir kommen schnell voran. So gegen 9 Uhr stoppen wir vor der Fähre, die uns nach Iž bringen soll. Uns bleibt kurz Zeit für einen Abstecher durch die Altstadt.

Mali Iž, 13 Uhr
Nach der Überfahrt mit einem wohlverdienten Bier und Picknick fahren wir in Mali Iž mit dem Auto aus dem Schiff nach Veli Iž, nach Maslinova Gora. Wir sind da!


Apr. 5 2009

Abreise

In etwa einer Stunde, etwa um acht Uhr, fahren wir los…

Die Wohnung ist aufgeräumt und geputzt, unser gesamte Haushalt fein säuberlich und gut geordnet mehr oder weniger geordnet in Schachteln verpackt. Die meisten Schachteln sind im Keller verstaut und der restlichen Kisten haben wir ins Auto gequetscht. Wir, vier Erwachsene und zwei Kinder, werden mit einem verbeulten Toyota-Bus die ganze Nacht durchfahren, so dass wir morgens einmal in Kroatien ankommen sollten.

Ich bin aufgeregt… Ob wir an alles gedacht haben? Immerhin sind wie jetzt dann ein halbes Jahr von dem schönen Bern (und seinem Kuchen) abgeschnitten. Ich bin gespannt auf die kommende Zeit. Schade allerdings, dass ich diesen Sommer kein Augenblick im geliebten Lorraine-Bad und in der Aare verbringen kann, aber es ist ja nur ein halbes Jahr…